Mittwoch, 1. Februar 2017

Das Kraftwerk Kraft-Werk

Quelle: kraftwerk.com
(ms) Der Radsport hat sich in den letzten zehn Jahren weitestgehend selbst in den Hintergrund der sportjournalistischen Berichterstattung gespielt. Dass es ihm dennoch besser geht als bei der Handball-WM, die hierzulande nur online zu sehen war, ist vielleicht noch - oder höchstens - ein Glücksfall. Die Doping-Vorfälle sind die eine dunkle Seite der Tour de France. Auf der Anderen ist es einfach tierisch langweilig, erwachsenen Männern fünf, sechs Stunden beim Radfahren zuzusehen. Gleiches gilt selbstverständlich für jede Form des Motorsports.
Die Zeitrennen sind möglicherweise noch anregend und es wert, sich anzusehen.
Nun hat die Tour de France seit längerer Zeit die eigentümliche Tradition nicht in Frankreich zu starten. Das macht den Begriff des Ereignisses irgendwie überdenkenswert. Nun startet die Radelei diesen Sommer in Düsseldorf.
Die Kontaktaufnahme vom Tour-Manager Christian Proudhomme zu Kraftwerk-Kopf Ralf Hütter hat sicher schon vor mehreren Monaten stattgefunden. Dieser hatte die doch originelle Idee, dass die statisch-elektronische Band zum Auftaktrennen abends eines ihrer heißbegehrten Konzerte spielen solle. Da Hütter selbst großer Radsportfan ist und dies mit Kollegen vor Jahren schon auf dem passenden Album "Tour de France" bestätigt hat, sagte er schnell zu.
Es ist also alles in trockenen Tüchern: Kraftwerk spielen auch dieses Jahr in Deutschland (mindestens) ein Konzert, sogar in ihrer Heimatstadt und das noch im äußerst sehenswerten Ehrenhof direkt am Rhein zwischen Tonhalle und Robert-Schumann-Saal.
Die Band habe ich vor circa einem Jahr in Essen live gesehen und der Besuch bleibt wirklich in Erinnerung: mitreißend! Am Montag Abend erst habe ich vom Düsseldorf-Gig gelesen und das zum gleichen Zeitpunkt auch der Kartenvorverkauf gestartet ist. Nun war das Haben der letzten Karte schon ein Glücksfall, der technisch bedingt ist. Denn das Ticketportal der Kraftwerk-Seite weist den Kartenbegehrer deutlich ein. Beim letzten Mal saß ich circa eine Stunde in diesem Portal fest, bevor ich mich glücklich schätzen durfte.
Montag Abend war es ein spontaner, neugieriger Klick, ob das Konzert schon ausverkauft sei. Und erstaunlicherweise: Nein! Es gab noch Karten. Also: Was tun? Ich griff zum Handy und wählte die Nummer meines Vaters, der wesentlich direkter mit Kraftwerks Musik groß geworden ist als ich, und sagte sofort: "Jetzt oder nie! Ich hab gerade die Chance Karten zu besorgen." In seiner herrlich ruhigen und besonnen Art sagte er nur: "Ja, mach!" Die Sache war also geritzt.
Kritischer Punkt ist hier immer der Preis, aber es lohnt sich. Wirklich.
Noch kritischer wird es jedoch, wenn man nicht aus dem Düsseldorfer Umland kommt, an diesem Tag noch eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Immerhin sind ja auch mit großer Sicherheit einige Radsportverrückte vor Ort, die auch nächtigen wollen. Über Unterkunftsadresse und ihren Preis wurde stillschweigen vereinbart.
Am ersten Juli also Kraftwerk live.
Openair.
Das ganze Album "Tour de France" live plus ein paar Evergreens.
Der Samstag ist rot im Kalender angestrichen. Es wird ein Fest!


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