Samstag, 11. Juni 2011

Ihr Kinderlein kommet...Das etwas andere Weihnachtsfest.

(lp) Wenn der Homo Sapiens nicht mehr still sitzen kann, hektisch durch die Geschäfte seiner Stadt läuft und das Erworbene gleich wieder sicher verstaut um kurze Zeit später dieses im Kreise der Familie zu präsentieren, dann liebe Kinder ist wieder Festival-Zeit.

Statt Zimt-Geruch gibt’s eine Mixtur aus Grillfleisch, Rauchwaren und Urin. Die Anzahl der einem wohlgesonnenen Leute nimmt im Laufe der Feiertage kontinuierlich zu und nicht ab und auch Geschenke werden hier etwas persönlicher und in anderer Form ausgetauscht. Trotzdem sollte auch hier besonders auf die Verpackung wert gelegt werden.
Doch manche Dinge sind die gleichen, so werden etwa auch bereits Wochen zuvor bis wenige Sekunden vor Beginn der Feierlichkeiten die neuesten meterologischen Ereignisse aufmerksam verfolgt. Letztendlich nur das übliche Geplänkel um die Wartezeit zu verkürzen, denn der Alltag wird auch bei schlechtem, ja sogar bei miserablem Wetter, höflich aber bestimmend gebeten Abstand zu halten. Restriktionen solcher Art gelten jedoch nur für Hr. Alltag, Fr. Liebeskummer und ihren lästigen Kindern Stress, Verbindlichkeiten und Schlechte Laune. Abgesehen von diesen Herrschaften darf jeder kommen der die Groschen für sein Ticket aufbringen kann und seinen Camping-Stuhl über "Los" tragen kann. Beruf, Herkunft, Religion alles egal, das Einzige was zählt ist das Bandshirt, denn jeder ist in diesen Tagen den Launen von Mutter Natur in gleichen Maßen ausgesetzt. Blaue Flecken und blutige Knie gibt es nur vom Pogen und werden zusammen mit dem Festivalbändchen nach den Feiertagen stolz präsentiert (v.a. von den jüngeren Familienmitgliedern).
Doch wie mit dem Weihnachtsfest im Dezember wurde auch mit den diversen Nachfahren von Woodstock Schindluder betrieben. Durch übertriebene Kommerzialisierung wurde Bier vor den Bühnen zum Luxusartikel, Bauzäune zu Werbeflächen und sogar Teile der Campingarea zum Duschzelt. Unschöne Entwicklungen, jedoch nur Kleckse auf das Festival-Shirt. Sobald die Luser gen Bühne gerichtet sind und die ersten Töne von der mit Textmarker markierten Band wahrgenommen werden, sind solche Dinge genauso schnell vergessen wie die alljährlichen Strapazen des Aufbauens, Abbauens und der Zeit dazwischen. Denn Füße hochlegen und Ausruhen kann man ab Montag, wenn es wieder heißt Wunschliste schreiben und Warten aufs Lieblingsfestival. In diesem Sinne, dein Festival liebt dich!

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